Wenn es um Tarot und andere Orakelkarten geht, was kommt Dir da in den Sinn? Die Wahrsagerin auf der Kirmes, die Kartenlegerin mit Kristallkugel, Räucherstäbchen und einer Katze? Irgendwelche dubiosen Aussagen, die eigentlich auf jeden zutreffen?

Ok, Katzen habe ich auch und Räucherstäbchen mag ich ebenfalls, aber wenn Du mit Karten arbeitest, dann heißt es nicht zwangsläufig, dass Du mit Karten die Zukunft vorhersagst oder völlig austauschbare Aussagen bekommst.

Mit den Karten kannst Du auf vielen Ebenen arbeiten.

Tarot- oder auch Lenormand-Karten, eigentlich die meisten Orakelkarten, eignen sich nämlich ganz hervorragend, um mit Deinem Unterbewusstsein in Kontakt zu treten und das hat nichts mehr mit Hokuspokus oder Jahrmarktscharlatanerie zu tun.

Wenn Du Dich näher mit den Karten befasst, dann wirst Du erkennen, dass da schon eine ganze Menge dahinter steckt und Du wertvolle Impulse für Dich daraus ziehen kannst.

Wie habe ich angefangen?

Auch wenn es so richtig schön klischee-mäßig klingt, meine Großtante hat mir öfter mal die Karten gelegt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, ob ihre Vorhersagen eingetroffen sind oder nicht, aber ich fand das immer ziemlich spannend.

Nach ihrem Tod habe ich einiges daran gesetzt, diese Orakelkarten zu bekommen und wie Du siehst, sie sind so richtig schön alt und abgenutzt. Ich habe auch keine Ahnung, welche Karten es sind und ob sie vollständig sind. Ich vermute mal es sind eine Art von Zigeuner- oder Kipperkarten, aber das ist mir auch egal. Sie sind einfach nur ein schönes Erinnerungsstück für mich.

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Ich selbst habe vor mehr als 25 Jahren auch mit Tarot angefangen, weil mich das natürlich interessiert hat, mit den Karten die Zukunft erforschen. Ich habe mir damals während des Studium mein Rider-Waite-Tarot mit Buch gekauft und das Kartendeck habe ich immer noch, das Buch übrigens auch.

Wie fängst Du an?

Wie bei vielen Dingen, ist es zunächst einmal Geschmacksache, mit welchen Karten Du anfängst. Da spielt wirklich die Gestaltung eine große Rolle und was Dir persönlich gefällt.

Wenn Du mich nach einem Rat fragst, dann würde ich Dir jedoch für den Anfang beim Tarot zum Rider-Waite Tarot und bei den Lenormand-Karten zur Blauen Eule raten. Beide Kartendecks sind hervorragend für den Einstieg geeignet und Du findest eine Unmenge an guter Einstiegsliteratur dazu.

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Die Bildersprache ist meiner Meinung bei den beiden Decks nach am besten zu erschließen, auch wenn selbst hier schon die Symbolik teilweise recht komplex ist. Wenn Du zum Beispiel das Rider Waite-Tarot mit dem Crowley-Tarot vergleichst, wirst Du verstehen, was ich meine.

Wenn Du Dich generell mit den Karten beschäftigst, dann würde ich Dir raten, erst einmal Deine Ideen zu der jeweiligen Karte zu notieren, bevor Du in Büchern die Deutungen liest, denn so hältst Du erst einmal Deine ungefilterten und unbeeinflussten Gedanken fest.

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Wie kannst Du die Orakelkarten nutzen?

Wie schon erwähnt, kann man versuchen, die Zukunft mit den Karten zu entschlüsseln, aber ehrlich gesagt halte ich davon nicht viel. Ja, vielleicht kannst Du Tendenzen erkennen, aber meiner Meinung nach haben wir immer noch Einfluss auf unser Schicksal. Vielleicht nicht unbedingt auf den großen Plan, aber auf einzelne Punkte bestimmt.

Ich nutze die Karten lieber als Inspiration für meine momentane Situation, als Ratgeber bei Entscheidungen und um mit meinem Unterbewusstsein in Kontakt zu kommen.

Darüberhinaus nutze ich sie gern auch als Grundlage für Kraftreisen und reise in einer leichten Trance zum Narren oder zur Kaiserin oder einer anderen Karte und höre, was sie mir so zu sagen haben.

Um Dich mit den Karten vertraut zu machen, kannst Du jeden Morgen eine Tageskarte ziehen und dann am Abend einmal schauen, ob sich die Energie oder die Botschaft der Karte irgendwie tagsüber realisiert hat. War es der Brief bei den Lenormand-Karten, dann kann es tatsächlich ein wichtiger Brief oder eine Email oder auch nur ein Kommentar einer Kollegin gewesen sein.

War es der Tod, dann kann etwas geendet haben, es muss nicht gerade jemand gestorben sein, vielleicht wurde Dein Projekt eingestellt.

Die ganzen Elemente jedes Bildes haben eine Bedeutung, denn die Zeichner wollen eine Botschaft transportieren.

Welches der Symbole Du in dem Moment, in dem Du die Karte betrachtest, wahrnimmst und welche Du übersiehst, hängt von Deiner momentanen Verfassung und Deinem Fokus ab. So kann es durchaus passieren, dass Du immer wieder neue Aspekte entdeckst, je nachdem für was Du gerade empfänglich bist.

Du kannst auch jede Woche oder jeden Monat eine Karte ziehen.

Wenn Du Karten als Orakel nutzen willst, dann ziehe während der Raunächte (je nachdem, die 12 Nächte nach der Wintersonnwende oder nach Weihnachten) 12 Karten, jede Nacht eine oder 12 Karten an Silvester und schaue dann, ob die Prognose für den jeweiligen Monat korrekt war. Ein Spaß ist es in jedem Fall.

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Mini-Einführung zum Tarot

Über die Ursprünge des Tarot gibt es einige Geschichten. Nach einer Legende sollen sie ihren Ursprung in Ägypten oder in der Kabbala haben. Elemente aus diesen Kulturkreisen findest Du immer noch in den einzelnen Decks, zum Beispiel im Crowley-Tarot.

Die Vorläufer des Tarot stammen aus dem 15. Jhdt. Die Karten haben sich im Laufe der Jahrhunderte natürlich ziemlich verändert und heute gibt es unzählige Varianten, von den Klassikern bis hin zum Star Trek Tarot, Hello Kitty oder mit den Simpsons.

Jedes Tarot besteht aus der Großen und der Kleinen Arkana und umfasst insgesamt 78 Karten.

Gerade in der Großen Arkana, in den ersten 22 Karten des Tarot, werden Archetypen abgebildet. Die einzelnen Karten stellen Urmuster, Urbilder dar, die Du im Grunde in jeder Kultur wiederfindest.

Sie beschreiben auch den menschlichen Weg, eine Reise, eine Heldenreise. Du wirst geboren, entwickelst Dich, hast Deine Kämpfe zu bestehen, triffst die Liebe, manche Erfahrung bringt Dich vielleicht an den Rand der Erträglichen, Du gehst Bindungen ein und löst sie und so weiter.

Gerade weil diese Karten unsere Urmuster darstellen, eignen sie sich auch gut, um im Rahmen von Impulsen, Meditationen und Kraftreisen mit unserem Unterbewussten in Kontakt zu treten, abseits von Budenzauber und Kirmeswahrsagerei.

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Die Kleine Arkana wird Dich vielleicht im ersten Moment an ein normales Kartenspiel erinnern.

Da gibt es vier Motive, Pentakel, Schwerter, Kelche und Stäbe, Asse, Könige, Königin, Ritter und die Karten von 2 bis 10. Dennoch sind die Karten so ganz anders als ein Skatblatt. Die einzelnen Motive symbolisieren die Elemente und auch die einzelnen Bilder erzählen Geschichten. Manche sind düster, andere sprühen voll Lebensfreude, so ganz anders als einfach nur Herz Drei oder Pik Sieben.

Die Tarot-Karten beschäftigen schon lange die Menschen und haben auch einige Künstler zu ihren Arbeiten inspiriert. Ein Beispiel ist der Tarot-Garten in Italien, wo Niki de Saint Phalles ihre Interpretationen der Großen Arkana zeigt.

Was sind Lenormand-Karten?

Die Leonrmand-Karten sind nach Mlle Marie Anne Lenormand (1772–1843) benannt. Sie war eine Kartenlegerin, die Napoleon und seine Frau Josephine beraten haben soll.

Zwei Jahre nach ihrem Tod ist das Kartenspiel mit ihrem Namen aufgetaucht und hat ursprünglich 54 Karten umfasst. Heute ist im deutschsprachigen Raum das kleine Spiel mit 36 Karten geläufig.

Im Lenormand gibt es Sach- und Personenkarten, also zum Beispiel den Herren, die Dame, das Kind oder das Haus, den Weg, das Buch etc.

Ein Unterschied zum Tarot ist natürlich die Menge der Karten. Dass es weniger Karten sind, macht es ein wenig einfacher, ihre Bedeutungen kennenzulernen.

Wenn Du schon Voraussagen treffen willst, dann wirst Du wahrscheinlich mit den Lenormand-Karten besser zurechtkommen, denn den einzelnen Karten werden auch bestimmte Zeiträume zugeschrieben. Sie gehen eher auf äußere Ereignisse, Tarot eher auf innere, aber letztendlich kannst Du das auch wiederum nicht pauschal sagen.

Die komplexe Symbolik der Tarot-Karten spricht eher unser Unterbewusstsein an, zeigt uns unsere Stärken und Schwächen und gibt uns Impulse für unser Handeln.

Die Lenormand-Karten sind eher dazu geeignet, äußere Ereignisse vorherzusagen und zu deuten. Aber wenn Du alle 36 Karten in der großen Tafel auslegst, dann wird es auch durchaus komplex, da Du alle Karten in Beziehung zu ihren Nachbarkarten berücksichtigen musst.

Wenn Du schon einen Vergleich haben willst, dann kannst Du die beiden Systeme mit Kochen und Backen vergleichen. Mit beiden Endergebnissen wirst Du satt, beides ist lecker, aber es ist dennoch unterschiedlich. Es kommt eben darauf an, auf was Du am Anfang mehr Appetit hast.

Was gibt es sonst noch für Karten?

Ich glaube, es gibt da nichts, was es nicht gibt. Es gibt Decks mit Engeln, aufgestiegenen Meistern, Krafttieren, Farben, Chakren, Mudras (also bestimmten Handstellungen), Sprüchen, archaischen Felszeichnungen, Einhörnern, Baumgeistern, keltische oder indianische Orakelkarten, Göttinnen, indischen Göttern, Zigeunerorakel, ach was…

Gib einfach Orakelkarten bei Amazon ein und Du wirst selbst sehen, dass es wirklich etwas für jeden Geschmack gibt. Ich bin sicher, Du wirst bei der großen Auswahl auch das Passende für Dich finden.

Manche arbeiten auch mit Skatkarten. Das ist alles wie gesagt eben Geschmackssache.

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Was nutze ich?

Ich nutze ganz unterschiedliche Kartendecks.

Für den normalen Alltag nutze ich das Rider-Waite Tarot oder die Lenormand Karten von Judith Bärtschi. Ich mag einfach ihre fröhliche und unkomplizierte, undogmatische Art.

Zu besonderen Anlässen oder wenn mir danach ist, verwende ich das Göttinnengeflüster oder das Rabenorakel, das Daughters of the Moon-Tarot oder den Göttinnenzyklus von Cambra Maria Skadé. Diese Karten und das Rabenorakel eignen sich mehr für Impulse, aber weniger, um die Karten selbst zu bereisen.

Das Rabenorakel sind Sprüche, die es aber teilweise in sich haben und die Karten von Cambra Maria Skade sind toll, aber zum Bereisen eher etwas für Fortgeschrittene.

Dann habe ich noch das Crowley-Tarot (natürlich…), das Universal-Tarot, das Tarot der weisen Frauen, das Tarot der neuen Hexen und die wunderschönen Art Nouveau Lenormand-Karten.

Ehrlich gesagt, wenn ich das jetzt so alles zusammenschreibe, dann muss ich schon grinsen, denn irgendwie scheine ich da auch einen kleinen Sammeltick zu haben.

Aber manche Decks sind einfach schön oder ich mag einzelne Karten daraus, auch wenn ich die Decks nicht als Ganzes benutze.

Für Kraftreisen suche ich mir immer die Karte aus, die von der Thematik her am besten zu meinem Anliegen passt und mich von der Optik am ehesten anspricht.

Ähnlich arbeite ich mit Kunden. Je nachdem, was gerade ansteht, wähle ich die Karte(n) und lasse meine Klientinnen das Deck aussuchen, das sie anspricht. Ich schreibe dann zu der Karte individuell eine Kraftreise und führe sie mit der Klientin durch.

Wenn Du Lust hast, einmal Orakelkarten auf diese Weise kennenzulernen und zu erfahren, wie sie Dir bei Deinen Herausforderungen helfen können, dann melde Dich bei mir. Da geht es nicht um Kartenlegen, sondern darum, über die Wesen, die Archetypen im Rahmen einer Kraftreise mit Dir selbst in Kontakt zu treten und zu erfahren, welche Botschaft oder welchen Impuls sie und Dein Unterbewusstsein für Dich haben. Neugierig? Dann vereinbare ein Erstgespräch mit mir.

Und jetzt Du: Wie siehst Du das mit den Karten? Arbeitest Du selbst mit ihnen? Welche Decks nutzt Du? Schreib mir doch Deine Gedanken in den Kommentar.

Nutzung der Kartenbilder (Ausnahme: die alten tschechischen Karten): Mit freundlicher Genehmigung des Königsfurt-Urania Verlag, Krummwisch, © Königsfurt-Urania Verlag, Krummwisch/Deutschland. www.koenigsfurt-urania.com

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  • wie du dein richtiges Deck findest,
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Ivana