Im März geht langsam die Saison der Wildkräuter los und da steht Bärlauch ganz oben auf der Liste. Bei mir direkt wächst er nicht, aber ich verbinde das immer mit einem Besuch bei einer lieben Ex-Kollegin. Das ist dann auch immer ein willkommener Anlass für ein Wiedersehen. Wir gehen dann in den Wald, wo der Bärlauch in rauen Mengen wächst, quatschen dabei und machen uns einen schönen Nachmittag.

Bärlauch ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund und ich möchte dir heute diese leckeren Blätter einmal näher vorstellen.

Der Legende nach sollten übrigens früher die Bären nach dem Winterschlaf den Waldknoblauch gegessen haben, um so wieder zu Kräften zu kommen.

Bei den Römern hieß er ganz pragmatisch herba salutaris, also heilsames Kraut. Sie schätzen ihn wegen seiner Wirkung und sollen ihn auch Knoblauch vorgezogen haben.

Karl der Große hat ihn sehr geschätzt und in seiner Landgüterverordnung, der „Capitulare de villis et curtis imperialibus“ hat er bestimmt, dass 73 Nutzpflanzen und 14 Baumarten in den königlichen Gärten angebaut werden sollten, darunter auch der Bärlauch. Das hat seinerzeit zur Verbreitung beigetragen, aber schon bald verschwand das Kraut wieder aus den Gärten.

Genau wie Knoblauch soll er Vampire, Hexen und Schlangen vertreiben.

Wegen des Knoblauchgeruchs war der Bärlauch lange trotz seiner Wirkung ziemlich unbeliebt und kam selten in der Küche vor. Erst im letzten Jahrhundert wurde er immer beliebter und hat sich inzwischen einen Platz in den Küchen erobert.

Auch wenn er nach Knoblauch riecht, brauchst du keine Angst zu haben, wenn du am nächsten Tag einen wichtigen Termin hast. Im Gegensatz zu seinem Verwandten hast du bei ihm keine Probleme.

1. Vorkommen

Der Bärlauch gehört zu den Lauchgewächsen und ist mit Zwiebeln, Knoblauch und Lauch verwandt. Du findest ihn in schattigen, feuchten Laubwäldern und wenn er vorkommt, dann in Massen.
Bärlauch solltest du am besten vor der Blüte (Mai, Juni) sammeln, denn sonst wird er bitter.

2. Verwechselungsgefahr

Du kannst Bärlauch leicht mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen verwechseln und die sind giftig bis tödlich.

Relativ sicher bist du, wenn du nach der Nase gehst, denn Bärlauch riecht wie Knoblauch. Aber weil du nach einer Weile nichts mehr riechst, solltest du auch wissen wie du die Blätter unterscheidest.

Beim Bärlauch haben die Blätter eine deutliche Mittelrippe und parallele Blattadern. Die Blätter kommen einzeln am Stiel aus der Erde. Die Unterseite der Blätter ist matt. Der Stängel ist dreikantig.

Bei den Maiglöckchen kommen immer zwei Blätter aus dem Stiel und sie umfassen den Stängel. Die Blattunterseite ist glänzend.

Bei den Herbstzeitlosen kommen mehrere Blätter aus dem Stiel.

Auch wenn der Name täuscht, sie wächst zur gleichen Zeit wie der Bärlauch, aber sie blüht erst im Herbst. Am besten kannst du es an den Blättern unterscheiden: ein Blatt wächst über dem anderen aus dem Stängel und alle umfassen diesen Stängel, ähnlich wie Tulpen. Einen richtigen Stiel hat sie nicht und die Blätter sind eher schmal.

Da es die Herbstzeitlose lieber sonnig mag, teilt sie sich eher selten den Platz mit dem Bärlauch, aber es kann vorkommen.

Der Aronstab ist nicht giftig, aber so richtig scharf. Ihn kannst du leicht vom Bärlauch unterscheiden, denn er hat keine parallelen Blattadern und auch die Blattform ist gerade bei älteren Pflanzen ganz anders.

Bärlauch ist etwas früher dran als die Maiglöckchen. Wenn Du Anfang März unterwegs bist und du triffst auf ein großes Feld, das nach Knoblauch riecht, dann ist es relativ sicher, dass es auch Bärlauch ist. Aber es können sich auch Maiglöckchen dazwischen verirren, denn sie mögen den gleichen Lebensraum.

Wenn du dir unsicher bist, dann kaufe Bärlauch lieber auf dem Wochenmarkt oder im Laden.

3. Wirkung

Bärlauch ist reich an Magnesium, Eisen, Mangan und hat den höchsten Gehalt an einem ätherischen Öl mit schwefelhaltigen Verbindungen.

Von der Wirkung her ist er mit seinem Bruder, dem Knoblauch, vergleichbar.

Er soll den Blutdruck senken und gegen Arteriosklerose helfen.

Bei Verdauungsproblemen soll er auch wirksam sein.

Der Schwefel soll entgiftend wirken und daher bei Hauterkrankungen unterstützen.

Er soll zudem dabei unterstützen, Quecksilber über die Nieren und den Darm auszuscheiden.

4. Rezepte

Bärlauchpesto

Der Klassiker schlechthin!

Ich püriere die Blätter im Mixer mit Olivenöl und gebe Pinienkerne und Parmesan dazu. Das mache ich ehrlich gesagt nach Gefühl, aber das Öl sollte die Blätter gut bedecken. Das Pesto sollte nicht zu flüssig und nicht zu fest sein, also einigermaßen streichfähig. Auf Salz und Pfeffer verzichte ich und würze erst bei der Verwendung nach. Die Masse kommt in Gläser und dann ins Gefrierfach.

Keine Angst, die Gläser platzen nicht!

Aufgetaut hält sich das Pesto im Kühlschrank auch eine ganze Weile, das Maximum habe ich noch nicht herausbekommen, weil es immer recht schnell weg war.

Perfekt schmeckt es zu Spaghetti.

Bärlauchbutter

Nimm die Butter aus dem Kühlschrank, damit sie ein wenig weicher wird.

Püriere die gewaschenen und abgetrockneten Blätter und vermische das mit der Butter. Wenn du willst, kannst du noch Knoblauch und ein wenig geriebene Zitronenschale dazu geben.

Zum Schluss schmeckst du die Butter noch mit Salz und Pfeffer ab.

Bärlauch einfrieren

Außer in Pesto-Form habe ich Bärlauch noch nie eingefroren, aber das werde ich dieses Jahr ausprobieren.

Ob man die Blätter waschen soll oder nicht, da scheiden sich die Geister, aber ich werde sie wohl waschen und abtupfen.

Die Blätter sollte man nicht schneiden, damit die Öle und Wirkstoffe nicht austreten. Ich werde also die Blätter stapeln und dann einfrieren.

Beim Trocknen verliert er zuviel von seinen Wirkstoffen, daher kannst du darauf verzichten.

Bärlauchtinktur

Für die Tinktur schneidest du die Blätter klein und füllst sie in ein Glas. Du gießt sie mit 40%igem Alkohol (Korn oder Wodka) auf.

Ab und an solltest du sie schütteln und nach drei Wochen abgießen.  Dann füllst du sie in dunkle Tropffläschen.

Dreimal täglich nimmst du 10-20 Tropfen

Innerlich soll sie bei Magenproblemen und Durchfall helfen und den Stoffwechsel im Rahmen einer Frühjahrskur unterstützen. Äußerlich soll sie bei Akne und Ausschlägen helfen. Nach einer Behandlung mit Antibiotika kann man sie auch zur Regeneration der Darmflora verwenden.

Auf keinen Fall solltest du die Tinktur verwenden, wenn du schwanger bist, denn sie steht in Verdacht, dass sie Fehlgeburten auslösen könnte.

Auch die Tinktur werde ich dieses Jahr einmal ausprobieren und berichten.

Wichtiger Hinweis:

Die Wirkweisen, die ich beschreibe, sind entweder traditionelle Überlieferungen oder eigene Erfahrung. Sie ersetzen keinen Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker. Bei ernsthaften gesundheitlichen Beschwerden wende Dich bitte an einen Arzt oder Heilpraktiker. Ich stelle keine Diagnosen, gebe keinerlei Heilversprechen und verordne keine Heilmittel. Meine Tätigkeiten fallen nicht unter das Heilpraktikergesetz. Ich gebe keine medizinischen Ratschläge und führe keine medizinischen Behandlungen durch. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich kein Arzt und keine Heilpraktikerin bin.

Und jetzt Du: Verrätst du uns dein Lieblingsbärlauchrezept?

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Ivana